2. Pflegekongress der HELIOS Klinik in Leezen – Im Mittelpunkt stand die Lebensqualität

Auf dem 2. Pflegekongress der HELIOS Klinik in Leezen stand der Mensch im Wachkoma im Mittelpunkt. Es wurde versucht seine Lebensqualität aus verschiedenen Perspektiven den ca. 270 Teilnehmern des Kongresses nahezubringen. Prof. Dr. med. habil. Bernd Frank, Klinikdirektor, setzte sich mit der Begrifflichkeit „Wachkoma“ auseinander. Bemerkenswert erscheint mir, dass es nach wie vor Schwierigkeiten gibt, die richtige Diagnose bei den Patienten zu stellen. Ca. 30 % falsche Diagnosen werden im bundesdeutschen Raum gestellt. Erschreckend finde ich.

Von den weiteren Vorträgen hebe ich die Themen der Akutintensivpflege von A. Woelk, die Vereinbarkeit von Intensivpflege und therapeutischer Pflege von U. Müller-Romberg / A. Stockmann und Integration der Wachkomapatienten auf einer Normalstation besonders heraus.

Für den Weg aus dem Wachkoma stellte A. Bönsch, Ltd. Logopäde, hilfreiche und hilflose Kommunikation vor. Dass diese Tätigkeit von Erfolg gekrönt sein kann, wurde am Beispiel von Musiktherapie durch ein kleines Video untermauert. Die Rolle von tiergestützter Therapie stellten U. Pankow / V. Gabers aus der Klinik in Geesthacht vor. Die dabei gezeigten Fotografien belegten das Zusammenwirken zwischen Therapeuten/Patienten und den Tieren. Ich hoffe, dass diese Therapieformen bald zum Standard der therapeutischen Maßnahmen bei Menschen im Wachkoma gehören.

Unser Verband stellte sich im Rahmen des 2. Pflegekongresses in Leezen vor. Der Vorsitzende referierte zur Rolle der Angehörigen und zur Verbesserung der Lebensqualität. In den offenen Workshops wurde er unterstützt durch Angela Hoffmann (Sachsen-Anhalt) sowie Ingrid und Harti Zoeger (Freistaat Thüringen). Mehrere Angehörige aus den norddeutschen Bundesländern nahmen ebenfalls an dem Pflegekongress teil.

Die Veranstaltung zeigt, wie wichtig es ist, dass Thema von schweren und schwersten Schädelhirnverletzungen und dabei speziell das sog. Wachkoma in den Mittelpunkt von Tagungen zu stellen. Vielleicht trägt dieser Kongress dazu bei, die Notwendigkeit einer breiten, öffentlichen und transparenten Diskussion zum Thema „sog. Wachkoma“ zu erkennen und den Weg zu weiteren Veranstaltungen aufzuzeigen.

Lothar Ludwig
Bundesvorsitzender

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