7. Nachsorgekongress – Eröffnung der brainWEEK

Teilhabe im zweiten Leben nach Schädelhirnverletzung

Wie kann schulische und berufliche Wiedereingliederung gelingen?

Auf dem 7. Nachsorgekongress am 28.2 / 1.3.2013 in Berlin berichtete Staatssekretär Fuchtel aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, von dem nationalen Aktionsplan „Inklusion“ mit dem Ziel: Rückkehr in den 1. Arbeitsmarkt.

In seinem Resümee über den 6. Nachsorgekongress berichtete der Vertreter der ZNS -Hannelore Kohl Stiftung Ebert über zahlreiche Zuschriften auf die verabschiedete Resolution. Als weiterhin bestehende Hauptforderungen benannte er den eigenen Behindertenstatus „Menschen mit erworbener Hirnschädigung“ (MeH) und die konsequente Umsetzung des SGB IX (als echtes Leistungsgesetz).

Karl-Eugen Siegel eröffnet die brainWEEK 2013

Karl-Eugen Siegel eröffnet die brainWEEK 2013

Helga Seel (BAR) erklärte uns die Kernaufgaben der BAR und die BAR-Empfehlungen zur sog. Phase E. Ziel ist die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und auch am Arbeitsleben. Wichtig dabei sind realistische und alltagsrelevante Teilhabeziele.

Besonders interessant war für Betroffene und Angehörige die Podiumsdiskussion, bei der auch zwei Angehörige und ein Betroffener über die schulische bzw. die beruflichen Eingliederungsversuche berichtet haben. Leider hat die Rückkehr in den Beruf noch nicht geklappt. Hier wäre ein Fall- bzw. Casemanager hilfreich gewesen.

Auch in den Workshops wurde wiederholt der fehlende Fallmanager beklagt, der die Lotsenfunktion übernehmen sollte. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Diese kann nur gelingen wenn jeder erkennt, dass auch er demnächst vielleicht selbst betroffen sein kann.

Ingrid Zoeger, betroffene Ehefrau und Vorstandsmitglied im SHV – FORUM GEHIRN, hat im Workshop 3 die Sichtweise der Angehörigen dargelegt. Sie betonte, dass die Angehörigen chronisch überlastet sind und als Bittsteller für ihren Betroffenen auftreten müssen. Die Betroffenen brauchen tagesstrukturiende Angebote mit ambulanter neuropsychologischer Begleitung. Aber auch die Angehörigen brauchen Hilfe, auch durch Neuropsychologen.

Von den Kongressteilnehmern wurden Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013 formuliert, die als Fragenkatalog an die Parteien versandt werden sollen.

Im Gespräch am Stand des SHV-FORUM GEHIRN

Im Gespräch am Stand des SHV-FORUM GEHIRN

Der stellvertretende Vorsitzende Karl-Eugen Siegel vom SHV – FORUM GEHIRN, verlas eine Stellungnahme des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Hüppe, der leider nicht persönlich kommen konnte. An einem praktischen Beispiel demonstrierte Siegel sehr eindrucksvoll, was Inklusion oder verfehlte Inklusion für Auswirkungen auch auf uns hat.

Danach wurde den Teilnehmern die Entstehungsgeschichte der „Woche des Gehirns“ erläutert und deren Ziele. Somit wurde auf dem Nachsorgekongress die brainWEEK 2013 eröffnet.

Unser Verband, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Teilhabe, freut sich auf den 8. Nachsorgekongress im Jahr 2014, der das Thema: „Selbstgewählte und selbstbestimmte Lebensführung“ hat.

 

Roswitha Stille
Mitglied im Vorstand
SHV – FORUM GEHIRN e.V.
März 2013

 


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