Unfall mit dem Auto Veit Meyer (13 Monate Koma / Wachkoma)

Autounfall unseres Sohnes Veit (geb. 1972) am 06. März 1993                                                         

Diagnose: Schädelhirntrauma III. Grades (schwere Stammhirnverletzung)

Aussage: „Ihr Sohn wird höchstens noch acht Stunden …

Aussage nach diesen acht Stunden: vielleicht noch 16 Stunden. Nach zwei Wochen war er außer Lebensgefahr.

13 Monate Koma/Wachkoma Aussagen von Ärzten: „Behalten Sie ihren Sohn so in Erinnerung, wie er war.
„Er wird nur noch dahin vegetieren.“

Sechs Wochen Intensivstation (06. März 1993 bis 16. April 1993). Fünf Monate (16. April 1993 bis 15. September 1993) Klinikum Frankfurt/Oder

Abteilung NEUROLOGIE (nur 15 Min. allgemeine Physiotherapie pro Tag mitder Begründung: „An diesem Patienten  ….. ist es eigentlich vergeudete Zeit„).

15. September 1993 bis 23. Juni 1995 Frühreha in Pulsnitz / Sachsen. Seit 23. Juni 1995 Pflege zu Hause.

   Veit war zum Zeitpunkt des Unfalls Bundeswehrangehöriger. Obwohl es ein Freizeitunfall war, wurden wir von dieser sehr unterstützt. In der Reha hat Veit die Phase des Wachkomas überwunden. Bereits dort konnte er sich mit Hilfe eines Sprachkommunikators verständigen. Nach der REHA musste er noch künstlich ernährt werden. Durch intensives Üben konnte Veit nach insgesamt drei Jahren wieder richtig essen und die PEG entfernt werden.

   In der ambulanten häuslichen Pflege bekam er fünfmal pro Woche allgemeine Krankengymnastik, keine weiteren Therapien, da das ambulante Angebot zu dieser Zeit sehr minimal war. Seit 1997 kam einmal pro Woche Logopädie dazu.

Aggressivität und nicht Akzeptanz der Situation machten die Pflege und den Umgang sehr schwierig.

1997 REHA für vier Wochen in Grünheide. Leider brachte diese nicht den entsprechenden Erfolg.

Seit 2004 einmal pro Woche Krankengymnastik nach Bobath und Ergotherapie in Cottbus in der AMBULANT PHYSIO. Zuhause dreimal pro Woche allgemeine Krankengymnastik.

Seit Herbst 2004: Beginn mit Botoxbehandlung (linke Hand).

   Ende 2004: Drei Wochen REHA in Beelitz-Heilstätten mit dem Ziel, den rechten Spitzfuß manuell aus der Fehlstellung zu bekommen. Das gelang nicht. Deshalb Operation im Februar 2005 im Helius-Klinikum in Berlin (Spitzfuß rechts). Danach sind die ersten Laufübungen möglich. 2006 sind unter therapeutischen Bedingungen bis 50 Meter Laufstrecke möglich.

01. Februar 2007: Weitere Operation in der Oberlinklinik Potsdam Abt. Neuroorthopädie (die rechte Fußstellung wurde noch einmal korrigiert).

Am 6. März 2007 sind es 14 Jahre, seit unser Sohn verunglückt ist. Durch viel Geduld, Ausdauer und Optimismus haben wir vieles erreicht, das uns kein Arzt und kein Fachmann voraussagen konnten.

Viele kleine Schritte haben uns bis hierher gebracht.

So haben wir auch unkonventionelle Therapien genutzt, zum Beispiel:
– die japanische Heilkunst REIKI (Selbstheilungskräfte aktivieren)
– Bachblütenessenzen genutzt (half gegen Aggressivität)
– Kinesiologie (half seinen Zustand zu akzeptieren)
– Homöopathische Mittel werden genutzt

Veit ist geistig wieder voll auf der Höhe. Auch wenn er noch nicht laut spricht, können wir uns über den Kommunikator hervorragend verständigen. Linksseitig ist er voll beweglich, rechts noch gelähmt. Im Rollstuhl bewegt er sich selbständig von A nach B.

Wichtig ist, nicht aufgeben! Geduld und Beharrlichkeit gehört dazu.

Bei der Bewältigung der vielen großen und kleinen Problemen in diesen Jahren hat uns die Arbeit im Bundesverband sehr geholfen. Aus den Treffen mit Gleichgesinnten und durch den Erfahrungsaustausch haben wir immer wieder Kraft geschöpft und weitere Wege gefunden.

Renate Meyer, betroffene Mutter

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