Fachkräfte in der Pflege stärken

Bundesfamilienministerin Dr. Giffey besucht Caritas-Seniorenzentrum

Schon heute gibt es einen bundesweiten Fachkräftemangel in der Pflege. Durch die demografische Entwicklung ist die Sicherung von Fachkräften heute und in Zukunft eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey besuchte am 29.März 2018 in Anwesenheit von Ministerpräsident Dietmar Woidke das Seniorenzentrum St. Elisabeth im brandenburgischen Velten, um sich einen Eindruck von der anspruchsvollen Arbeit der Pflegekräfte zu machen. Das Seniorenzentrum der Caritas bietet verschiedenste Wohn- und Pflegeangebote für ältere Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen.

„Menschen zu pflegen ist ein verantwortungsvoller Beruf, der viel Wertschätzung und Anerkennung verdient“, sagte Bundesministerin Dr. Giffey. „Mich beeindruckt, was die Pflegekräfte des Seniorenzentrums St. Elisabeth tagtäglich leisten. Das, was ich heute gesehen und gehört habe von Pflegerinnen und Pflegern, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ist für mich eine wichtige Grundlage, um gute Politik machen zu können.“

Ministerpräsident Woidke sagte: „Die langfristige Sicherung der pflegerischen Versorgung ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir stehen. Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung und verlässlicher Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen und natürlich auch der Stärkung des Ehrenamtes.“

Wichtiges Thema bei den Gesprächen war auch die Umsetzung der gerade auf den Weg gebrachten Reform der Pflegeberufe. Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes sagte: „Wir begrüßen, dass das Ministerium die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung und die Finanzierungsverordnung jetzt zügig auf den parlamentarischen Weg bringen will. Auszubildende und Ausbildungsstätten brauchen einen sicheren Planungsrahmen. Die Situation in der Pflege drängt. Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung ist längst überreif, sie ist die Antwort auf die Zukunft unseres Gesundheitswesens.“

„Schon wegen des akuten Fachkräftemangels muss der Beruf durch gute Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne attraktiver werden. Dafür werde ich mich einsetzen“, versprach Ministerin Giffey. „Die Modernisierung der Ausbildung ist ein wichtiger Baustein. Wir müssen allen Menschen, die sich für den Pflegeberuf interessieren, eine fundierte und zeitgemäße Ausbildung anbieten, die den breiten beruflichen Einsatzmöglichkeiten und den Entwicklungen in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen Rechnung trägt. Dafür habe ich in der letzten Woche zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zum Pflegeberufegesetz vorgelegt.“

Ministerpräsident Woidke zeigte sich zufrieden, dass die Bundesregierung mit dem Sofortprogramm Pflege Maßnahmen ergreift, um die Personalausstattung zu verbessern und sich für eine bessere Bezahlung und gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Altenpflege einsetzen will. Woidke weiter: „Das Land Brandenburg hat früh damit begonnen, sich auf die deutlich steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen vorzubereiten. Mit der in 2015 gestarteten Pflegoffensive erarbeiten wir Modelle und Strukturen für eine verantwortungsvolle pflegerische Versorgung auch für die Zukunft. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege in Brandenburg für Ihren unermüdlichen Einsatz. Sie leisten eine sehr wertvolle Arbeit an den Menschen und für die Gemeinschaft!“

Hintergrund zum Pflegeberufegesetz:
Durch das Pflegeberufegesetz werden die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und der Krankenpflege und der Kinderkrankenpflege zu einer neuen, generalistisch ausgerichteten Pflegeausbildung zusammengeführt, mit einem einheitlichen Berufsabschluss als „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“. In der neuen Ausbildung soll der pflegewissenschaftliche Fortschritt berücksichtigt werden. Es wird eine übergreifende pflegerische Kompetenz für Menschen jeden Alters vermittelt, ob in Krankenhäusern, in stationären Pflegeeinrichtungen oder in der ambulanten Pflege. Denn Pflegefachkräfte müssen in jedem Berufsfeld zunehmend auch chronisch und mehrfach erkrankte Menschen versorgen, in Krankenhäusern kümmern sich Pflegerinnen und Pfleger beispielsweise oft auch um demente Patienten.

Auszubildende haben jedoch auch in Zukunft die Möglichkeit, sich für einen gesonderten Berufsabschluss in der Altenpflege oder Kinderkrankenpflege zu entscheiden, wenn sie für das letzte Ausbildungsdrittel eine entsprechende Spezialisierung wählen. Die neue Ausbildung startet ab dem 1. Januar 2020.

Weitere Informationen:
Zur Reform der Pflegeberufe informiert die Homepage „altenpflegeausbildung.net“ des BMFSFJ und das „Beratungsteam Altenpflegeausbildung“ des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Quelle: Deutscher Caritasverband e.V.
Internet: www.caritas.de

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